Brückenbauer*innen Palliative Care
Das Modellprojekt „Brückenbauer*innen Palliative Care“ wird durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Das Projekt wird in Zusammenarbeit der Trägerschaft Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e.V. und Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH umgesetzt.
„Brückenbauer*innen“ unterschiedlicher Herkunftssprachen werden zu Themen der Hospiz- und Palliativversorgung und Pflegeberatung ausführlich geschult. Fachkräfte der Gesundheitsversorgung werden „brückenbauend“ durch die Sprach- und Kulturmittlung in der Beratung und Versorgung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und ihren Angehörigen unterstützt. Durch geeignete Zugangswege werden Eingewanderte und ihre (direkten) Nachkommen niedrigschwellig über palliative Angebote und Versorgungsmöglichkeiten informiert.
Ziel ist es, für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte den Zugang zur Hospiz- und Palliativversorgung durch den Abbau von Informations- und Kommunikationsbarrieren sowie sprachliche Verständigungsschwierigkeiten zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang muss die transkulturelle Kompetenz und Sensibilität in der Gesellschaft, insbesondere in den Institutionen, erhöht werden. Mitarbeiter*innen mit Zuwanderungsgeschichte und Diversitätskompetenz werden in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle einnehmen.
Sprache und Kommunikation stellen eine der häufigst genannten Barrieren für die Inanspruchnahme von Leistungen aus dem Gesundheitssystem dar. So auch in der Hospiz- und Palliativversorgung.
Mangelnde Kenntnisse des deutschen Gesundheitssystems erschweren Zugewanderten die Inanspruchnahme von Leistungen, die ihnen zustehen.
Oft fehlt es an niederschwelligen Informationen über die Angebote der Institutionen.
Das Projekt stellt eine Chance dar, mit Hilfe von geschulten Sprach- und Kulturmittler*innen die Versorgungssituation für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu verbessern.
Zitat: "Die Menschen erfahren von mir über Mundpropaganda. Ich finde auch Schwierigkeiten müssen benannt werden. Ich habe eine lange Zeit nicht gearbeitet, so hatte ich Angst am Anfang, dass ich diese Art von Arbeit nicht gut machen werde. Aber das Team, insbesondere die Leitung hat mich im Laufe der Zeit sehr unterstützt. Ich habe mit der Zeit mehr an meinen Sprachkenntnissen gearbeitet und durch die Qualifizierung habe ich sehr viel gelernt. Ebenso unterstützt mein Pflegestützpunkt mich in meiner Arbeit sehr, ich fühle mich angenommen. Es ist für mich sehr wichtig, dass ich meinen Landsleuten helfen kann." (Brückenbauerin Frau Nguyen)
Schwerstkranke Menschen verlieren oft durch die Erkrankung die Fähigkeit, in der dazu gelernten Zweitsprache zu kommunizieren. Daher ist es umso wichtiger, Menschen in besonderen Lebenslagen die Möglichkeit zu geben, sich auch in der Sprache auszudrücken, in der sie von sich aus die höchste Sprachkompetenz mitbringen.
Die Brückenbauer*innen arbeiten zugehend und vertrauensbildend. Sie unterliegen der Schweigepflicht. Alles, was mit ihnen besprochen wird, bleibt im Raum. Alle persönlichen Daten werden datenschutzkonform bearbeitet.
Mit Hilfe von Brückenbauer*innen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, die zu den Themen der Hospiz- und Palliativversorgung und dem Pflegesystem allgemein geschult sind, können Beratungs- und Versorgungssituationen von Migrant*innen verbessert werden.
Die Fachkräfte und die betroffenen Personen selbst haben die Möglichkeit, eine Muttersprachler*in aus dem Team "Brückenbauer*innen Palliative Care" bei Bedarf mit hinzuzuziehen. Es ist ein kostenfreies und niedrigschwelliges Angebot für alle Beteiligten.